Schlossbergtunnel

Tunnelportal SüdTunnelportal Süd

Im Jahr 1858 erhielt die Stadt Schwarzenberg als eine der ersten Städte im Erzgebirge einen Eisenbahnanschluss. Am 11. Mai 1858 wurde unter der Teilnahme des sächsischen Königs Johann und vieler anderer bedeutender Persönlichkeiten die Eisenbahnstrecke Schwarzenberg - Zwickau feierlich eingeweiht. Am 20.09.1883 wurde mit der Strecke Johanngeorgenstadt - Schwarzenberg eine weitere regionale Eisenbahnlinie in Betrieb genommen. Seit dieser Zeit war die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt eng mit der Nutzung des Verkehrsmittels Eisenbahn verbunden. Ein Bestandteil der Streckenführung dieser Bahnlinie war der Eisenbahntunnel unter dem Schloss Schwarzenberg. Der Tunnel wurde in den Jahren 1881 bis 1882 errichtet.

Die Länge des Tunnels beträgt 102,3 Meter bei einer Neigung von 1:40 und einem Höhenunterschied zwischen den beiden Portalen von 2,6 Metern. Sein Krümmungshalbmesser beträgt 190 Meter. Der Radius der Gleise zwischen dem Tunnelausgang auf der Nordseite und dem Bahnhof Schwarzenberg war mit 168 Metern der Kleinste der gesamten als Sekundärbahn erbauten Strecke. Durch die Streckenführung entlang des Flusses Schwarzwassers eigneten sich beim Bau generell kleine Radien, diese wurden dann auch verwirklicht.

Bis zur Fertigstellung der zweigleisigen Neubaustrecke um 1951 wurde der Tunnel befahren, danach in den sechziger Jahren mit Toren versehen und als Gemüselager genutzt. In den 1980er Jahren erfolge der Ausbau nach heutigem Erscheinungsbild und der Tunnel diente der Wartung und Unterstellung von Signaltechnik der DR (Deutsche Reichsbahn). Seit 1994 wurde der Tunnel für einzelne kulturelle Veranstaltungen, wie z.B. kleinere Konzerte und Ausstellungen genutzt.

Technische Daten:

Gesamtlänge: 102,3 Meter  Neigungsgrad: 1 : 40 (Gefälle zum Nordportal)  Höhenunterschied: 2,60 Meter Krümmungshalbmesser:190 Meter