Aktuelle Sonderausstellung
Vom 22.06. – 20.10.2024 ist die Sonderausstellung „Mittelalterliche Folterinstrumente“ im PERLA CASTRUM – Ein Schloss voller Geschichte zu sehen.
Jahrhunderte lang war die Folter ein unverzichtbares Mittel für Gerichte, denn für ein Gerichtsurteil war vor allem eins notwendig: Geständnisse. Kriminaltechnik im heutigen Sinne, Täter durch Spuren und DNA zu überführen, gab es noch nicht.
Die gerichtlich angeordnete Folterung begann im 13. Jahrhundert in Oberitalien und verbreitete sich rasant über ganz Europa. Mit Folterinstrumenten wurden gewaltsam Geständnisse von den Verdächtigen erzwungen. Unter Schmerzen waren die meisten (vermutlichen) Täter geständig. Die niedere Gerichtsbarkeit oblag den Städten. Über Todesurteile entschied der Schöppenstuhl in Leipzig. Oft saß der Advokat (Gerichtsdiener) gleich vor Ort, um das Geständnis sofort mit Datum und Uhrzeit schriftlich festzuhalten. So starben viele, auch unschuldige Menschen, auf dem Scheiterhaufen, am Galgen, durch das Schwert oder an den Folgen der Tortur.
Folterkammern gab es oft in den tiefen dunklen Kellern mittelalterlicher Burgen oder städtischen Schutzanlagen. In der altehrwürdigen Burg Schwarzenberg zeugen heute noch das Verließ und die Gefängniszellen von der früheren Gerichtsbarkeit.
Das Museum PERLA CASTRUM – Ein Schloss voller Geschichte dankt der Leihgeberin Dorit Fox aus Neukirchen für die Unterstützung und der Zurverfügungstellung ihrer Ausstellungsstücke für die Sonderausstellung. Inspiriert von einem Besuch im Filmstudio Babelsberg baute ihr Mann, Dieter Fox, funktionstüchtige Folter- und Hinrichtungsinstrumente nach. Die notwendigen Informationen fand er im „Handbuch für Scharfrichter“ aus der Bibliothek in Werdau. Im Laufe der Zeit von 5 Jahren entstanden so 30 funktionstüchtige Folter- und Hinrichtungsinstrumente. Seine Frau, Dorit Fox, schrieb die dazugehörigen Informationstexte mit Bildern und Zeichnungen und fertigte die Figuren.